Alevitische Gemeinde Deutschland K.d.ö.R. (AABF)

Alevitische Gemeinde Deutschland K.d.ö.R. (AABF)

Die Alevitische Gemeinde Deutschland K.d.ö.R. (AABF) ist der bundesweite Dachverband der alevitischen Gemeinden in Deutschland. Sie vertritt 161 Mitgliedsgemeinden und rund 700.000 Alevitinnen und Aleviten in der Bundesrepublik – und gehört damit zu den größten anerkannten Religionsgemeinschaften mit Migrationsgeschichte in Deutschland.

Als anerkannte Religionsgemeinschaft und seit 2020 auch Körperschaft des öffentlichen Rechts, setzt sich die AABF für die Bewahrung, Weitergabe und gesellschaftliche Sichtbarkeit der alevitischen Lehre und Kultur ein. Gegründet wurde sie 1989 unter dem Namen Almanya Alevi Birlikleri Federasyonu (AABF). Seitdem ist sie zu einer starken Stimme in Deutschland geworden – im interreligiösen Dialog, im Bildungsbereich und in der demokratischen Zivilgesellschaft.

Schwerpunkte
  • Alevitischer Religionsunterricht in staatlichen Schulen (aktuell in neun Bundesländern)
  • Aufbau und Betrieb von Cemevis (alevitischen Gemeindezentren)
  • Förderung von Jugend-, Frauen- und Seniorenarbeit
  • Engagement für Demokratie, Menschenrechte und Antidiskriminierung
  • Politische und kulturelle Bildung sowie interreligiöser Dialog
  • Erinnerungskultur, z. B. durch das digitale Madımak-Gedächtniszentrum

Struktureller Aufbau
Die AABF gliedert sich in Landesverbände und 161 Ortsgemeinden. Ihre Arbeit wird von gewählten Gremien wie dem Bundesvorstand, dem Geistlichen Rat (İnanç Kurulu), dem Frauenrat (Kadınlar Birliği) und der Jugendorganisation (Alevitische Jugend in Deutschland – BDAJ) getragen. Die Gemeindezentren vor Ort sind Orte der Begegnung, des Glaubens und der gelebten Solidarität.

Werte und Haltung
Alevitisches Leben steht für Gleichheit, Gerechtigkeit, Toleranz, Selbstbestimmung und eine demokratische Grundhaltung. Diese Werte prägen das Wirken der AABF und bilden die Grundlage ihres sozialen und religiösen Engagements. Als Teil der pluralen Gesellschaft setzt sich die AABF aktiv für ein friedliches und solidarisches Miteinander ein.